Theater-Geschichte
Am 22. März 1956 gründeten 18 theaterbegeisterte Personen den Münchener Theaterverein "Privater Bühnenclub München e.V". Ständiges Bemühen um bestmögliche künstlerische Leistungen auf allen Gebieten des Theaterwesens, der bildenden Literatur und Musik sowie die uneigennützige Ausbildung von Interessenten zum Bühnenspiel waren Sinn und Zweck dieses Theatervereins.
In der Anfangszeit des neu gegründeten Theatervereins wurden alle Theaterproduktionen höchstens ein- bis zweimal aufgeführt. So war es dem Idealismus vieler Vereinsmitglieder zu verdanken, daß der Saal voll wurde. Da man sich jedoch bald danach sehnte, so oft wie möglich sein Bühnen-Können unter Beweis zu stellen - und das nicht nur für die eigenen Mitglieder - wurde der Beschluß gefaßt, die Ausrichtung und das Motto des "Bühnenclubs" zu verändern. Nach der Devise "Theater vom Volk und für das Volk" entstand der am 23.8.1973 geborene Name "Volkstheater in der Au".
So wurde das "heitere" Theater geboren. Dem geheimen Wunsch der Bevölkerung nach entspannter Atmosphäre und Unterhaltung wurde durch das Spielen von Bauernschwänken, Komödien, Lustspielen von überwiegend bayerischen Autoren Rechnung getragen. Der Erfolg gab dem ehemaligen Bühnenclub letztendlich recht. Endlich konnte man mit festen Einnahmen rechnen und so konnte sich das Volkstheater in der Au mit je zehn Aufführungen pro Produktion im Frühjahr und Herbst in der Entenbachstraße etablieren.
Um für den Nachwuchs in eigenen Reihen zu sorgen, wurde die Jugendgruppe "Die Bühnenflöhe" am 2. März 1985 gegründet. Doch der Nachwuchs im bayerischen Mundarttheater blieb aus. Der Zeitgeist wollte es, daß viele Jugendliche nur noch der hochdeutschen Sprache mächtig waren. So entwickelte die ehemalige Nachwuchsgruppe des Volkstheaters ihre Eigendynamik und konnte sich als Kindertheater etablieren.
Bis zum Frühjahr 1991 war das Volkstheater auch sorgenfrei, aber dann erlebten wir einen schmerzhaften Eingriff. Wir mußten unsere Heimatbühne aufgeben und wurden damit erstmals für zwei Jahre heimatlos".
Aber nicht nur mit dieser Änderung mußte das Volkstheater leben: Durch den Publikumsverlust in der Entenbachstraße veränderte sich auch das Volkstheater von neuem: der "typische" Bauernschwank wurde auf dem Spielprogramm ersetzt durch zeitgemäße und inhaltlich niveauvolle Volksstücke und Boulevardstücke. So stehen in jüngster Zeit u. a. die Autoren Arnold u. Bach, Flatow, Ludwig Thoma, Kusz, Köbeli usw. auf dem Spielprogramm.
Zwei Jahre mußte das Volkstheater mit seinen Stücken auf Tournee gehen, bis im Frühjahr 1993 endlich wieder ein eigener Fundus und eine neue Bühne, der Pfarrsaal "Am Herrgottseck", gefunden wurde.
Obwohl sich das Volkstheater in der Au wieder"berappelt" hat, ist es nach wie vor schwer, den alten Idealismus beizubehalten. Auch wenn der Saal voll ist, machen die hohen Mieten es kaum möglich, kostendeckend zu spielen. Da uns ein "fester" Saal fehlt, kann man nicht einmal Proben und Aufführungen terminlich genau planen.
Seit Mitte 1995 verfügt das Volkstheater - wenn auch unter eingreifenden finanziellen Maßnahmen - über einen Probenraum, so daß eine intensive Vorbereitung der Theateraufführungen wieder möglich geworden ist.
Am 22.3.1999 wurde das "Volkstheater in der Au" umbenannt in "Theater in der Au". Diese Namensänderung sollte die Öffnung für ein breiteres künstlerisches Spektrum nach außen hin dokumentieren.
Eingeleitet wurde dies mit der Integration der freien Gruppen "Theater ImPuls" und "Theater Ludi" im Rahmen des Potpourris von Kurzstücken "Gemischtes Doppel" im Jahr 1996. Nach dem bereits im Jahr 1998 aufgeführten modernen Stück "Der Sommertag" wurde im Jahre 2000 mit "Tätowierung" endgültig die Sparte "Studiobühne" etabliert.
Nach ersten Lesungen ab 1997 (Mit "Kriminaler im Einsatz" im Jahr 1999 das erste Mal unter dem Namen des Theater in der Au) ist die "Lyrikwerkstatt" auf dem besten Wege sich mit ihren Lesungen ebenso einen festen Platz in der Kulturwelt zu schaffen.
Lassen Sie sich überraschen, was Sie die nächsten Jahre noch von Ihrem "Theater in der Au" zu erwarten haben!
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